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Internationale Truck Trial Meisterschaft
Mathematiker voran – oder ist hier können gefragt?

Quelle: Text Christa Remme "DMV Inside 03/2018"

So in der zweiten Hälfte der Saison, nach 4 von 7 Läufen der ITTM schaut man doch schon mal auf den aktuellen Punktestand, die aktuelle Platzierung und den Stand der Meisterschaft. Aber wenn das so einfach wäre….

Das fängt schon in der S1 an. Bei den „Kleinsten“ (sowohl der Fahrzeuggröße / Spurweite – ein Unimog 404, der Teamanzahl = 2 und der startenden Autos = 1 Unimog im Doppelstart) wird man ohne Hintergrundwissen nicht schlau. Hat doch Vater Jürgen Fahlbusch 2 ITTM-Läufe gewonnen und Sohnemann Georg Fahlbusch auch 2 Läufe. Da steht aber ganz klar bei Georg der vorrübergehend aktuelle und noch nicht sichere 1. Platz. Wie geht das? Hier ist es noch einfach: Da Georg Fahlbusch die letzte Saison 2017 als Meister (Sieger) abgeschlossen hat, wurde ihm für dieses Jahr die Startnummer 101 (Serienklasse 1, Starter 01 = Meister der Vorsaison) verpasst. Und somit wird er bei Gleichstand in der Auswertung als erstes genannt. Doch …. den bei 7 Läufen muss sich das Vater-Sohn-Duell noch überlegen, welche 2 Wertungsläufe jeder aus seiner Rechnung streicht. Denn Truck Trial hat schon etwas mit Mathematik zu tun. Bei 7 Läufen im Jahr kann man an zweien nicht teilnehmen oder wenn man an allen teilgenommen hat kann man seine zwei schlechtesten Ergebnisse streichen. Oder eine Schnittmenge hieraus. So könnte es am Ende doch nicht etwa spannend werden?

Unangefochten muss der Senior-Fahrer Vilem Jaksch diese Rechnung nicht aufmachen. Als einziger Starter in der Prototypenklasse ist er unschlagbarer Meister seiner Klasse und seines Fachs! Zu seinem 70. Geburtstag machte sich Vilem Jaksch selbst ein Geschenk (oder nennen wir es kleine Freude für die Zuschauer) und kippte beim Lauf in Teuchern das erste Mal mit seinem Praga um. Das wäre bei einer viertel Drehung auf die Seite nicht schlimm. In der Regel leidet da meistens nur der Außenspiegel…doch überrascht es, da alle Zuschauer und viele Freunde und regelmäßige Besucher sicherlich schon viel früher damit gerechnet hätten. Was Vilem so alles fährt und doch noch heil ankommt …. Herzlichen Glückwunsch nachträglich zum 70. Geburtstag und zum 1. Umfaller!

In den anderen Serienklassen wurde der Lauf in Teuchern gemischt aufgenommen. Zum einen freuten sich viele Trialer auf das tolle Gelände in Elbingerode / Harz und waren etwas enttäuscht, dass der Lauf umgeplant werden musste. Lange hatte es so ausgesehen, dass dieser Lauf ersatzlos gestrichen werden muss, doch dank dem schwäbischen Ost-Auswanderer Thomas Todte konnte der 4. Lauf auf einem Gelände in Teuchern / Sachsen-Anhalt stattfinden. Hiermit ein herzliches Dankeschön an Thomas Todte!

Der 4. Lauf der ITTM in Teuchern war für Mensch und Maschine eine heftige Beanspruchung. Bereits am Samstag mussten 3 Teams aufgeben (2xS1 und 1xS4). Am Sonntag kamen zwei weitere Teams aus der S3 hinzu. Bei 26 Startern ist das (mathematisch gesehen) fast ein Fünftel. Oder: Die S1 ist komplett ausgestiegen, aus der S3 und S4 sind jeweils ein Drittel nicht in der letzten Sektion rausgefahren, die S2 und S5 sind komplett geblieben …. oder: Es sind die meisten Autos heile angekommen!

Groß raus und auf dem Siegertreppchen (für dies Jahr) zum ersten mal ist das Truck-Trial Team Ettersberg (S3), die mit Ihrem frisch lackierten IFA W50 das Rennen für sich vereinnahmen konnten.

In der Serienklasse S2 konnte das französische Team HK & Co seine beste Platzierung dieser Saison einfahren und landete auf einem erfolgreichen 2. Platz.

Für den Veranstalter der ITTM, den Truck-Trial Club Deutschland e.V. im DMV, war der 4. Lauf in Teuchern ebenfalls eine Herausforderung. In der kürze der Zeit, so rund 8 Wochen, eine Veranstaltung „aus dem Boden zu stampfen“, Teams, Werbung und Catering zu organisieren und noch kurz mal behördliche Genehmigungen herbeizaubern ist nicht ganz so leicht, wie es sich anhört. Daher freute sich der Verein über jeden Starter, insbesondere die 2 tschechischen Teams Richtig Truck Trial Team (S5 / 2. Platz) und HT Group Racing Team (S5 / 6. Platz) und 700 Zuschauer, die viel Freude mitbrachten.

Kurz notiert sei auch, dass der 3. Lauf der Meisterschaft in Tschechien (Straz pod Ralskem) unter der Regie der Tschechischen Meisterschaft stattgefunden hat. Insgesamt haben 18 startende Teams an der Veranstaltung teilgenommen. Hier konnten gleich drei Teams (S5/V12 Fahrspass; S4/Praga TTT Bodensee; S3/GAZ TTT Chemnitz) den ersten Sieg für 2018 „erfahren“.

Der 5. Lauf in Tegau / Thüringen am Wochenende vom 18./19. August stattfinden. Der 6. Lauf ist in Frankreich (Saint Symphorien de Marmagne) vom 15./16. September in Kooperation mit der TFTT, der Französischen Truck-Trial-Meisterschaft und der Saisonabschluss am 29.09.2018 dann in Hartmannsdorf-Reichenau/Sachsen.

Bis dorthin fahren die Trial-Autos noch viele Tore und Sektionen, die alle die Möglichkeit bieten, dem Meisterschaftstitel ein Stück näher zu kommen. Aber… es sind alles nur Angebote an die Fahrer, Ihre Beifahrer und die Trial-Fahrzeuge um Ihr können und Ihre Zusammenarbeit zu beweisen!