Truck Trial - Geheimnis um Siegerplätze wird noch gelüftet
Quelle: Alexander Baumbach "Mitteldeutsche Zeitung"
Die Organisatoren der Internationalen Truck Trial Meisterschaft (ITTM) ziehen eine Bilanz. Und diese fällt sehr positiv aus. Denn die Zuschauerzahlen haben sich verdoppelt. Derzeit werden die insgesamt fünf Wertungsläufen ausgewertet. Die zweite Saison der Internationalen Truck Trial Meisterschaft (ITTM) ist beendet. Stefan Schoder, einer der Organisatoren der jungen Offroad-Liga, zeigt sich zufrieden. „Für den Verein ist es finanziell besser gelaufen als im letzten Jahr. Die Zuschauerzahlen haben sich verdoppelt. Unsere Strategie ist aufgegangen“, erklärt der Bergwitzer. Im sportlichen Bereich konnten die Zahlen nicht ganz gehalten werden. „Im letzten Jahr hatten wir 78 Starter, dieses Jahr kamen 20 weniger. Dafür hat sich aber jetzt ein fester Fahrerstamm herauskristallisiert.“
Beständigkeit zahlt sich aus
Nach den insgesamt fünf Wertungsläufen will Schoder die Katze noch nicht aus dem Sack lassen, wer denn im Endeffekt auf dem Siegertreppchen stehen wird. „Alle Tabellen sind jetzt zwar gefüllt, aber die Streichläufe müssen noch ausgewertet werden, da gibt es nochmals Verschiebungen. Ich will die Spannung eben bis zur Meisterschaftsfeier hochhalten“, erzählt er. Vor allem Beständigkeit werde belohnt. Wer alle Läufe mitgefahren ist, der hat auch mehr Möglichkeiten, einen verpatzten Durchgang zu kompensieren. Aber trotz mangelnder Ergebnisse strotzt der Copilot von Teamchef Olaf Grätz vor Anekdoten über die vergangene Truck-Trial-Saison. „Benno Winter zum Beispiel hat sein Auto an vier von fünf Wochenenden umgelegt“, erklärt er schmunzelnd. Der Fahrer eines Tatra 813 steht dennoch weit vorn in der Punktliste. „Da hat er Glück im Unglück gehabt. Er ist meist erst am Ende der Strecke umgefallen.“ Aber auch die Organisatoren haben nicht immer alles im Griff gehabt. „Beim letzten Lauf hat Olaf Grätz die Pokale in den falschen Klassen herausgegeben. Das gab danach erst einmal einen ordentlichen Tauschflohmarkt“, haut er seinen eigenen Fahrer und Mitbegründer der Liga in die Pfanne. Beim Dexter-Team aus Oranienbaum lief es in diesem Jahr generell nicht rund. In drei von fünf Läufen mussten die beiden einen Totalausfall hinnehmen. „Wir haben ein Materialproblem. Von acht Rädern wurden nur noch vier angetrieben“, erzählt er. Um den Truck dennoch sinnvoll einzusetzen, fuhr Grätz als Spaß-Taxi für Kinder über das Gelände. Der Fehlerteufel schlug dann in Elbingerode noch einmal richtig zu. „Da mussten wir viel reparieren.“ Richtig Boxenstopp-Feeling kam auch beim tschechischen Gastlauf in Czernuc auf. Ein Team aus Chemnitz (GAZ 66) musste über Nacht 180 Kilometer nach Hause fahren, Teile aus einem anderen Auto ausbauen, in der Nacht ins Rennauto einbauen - und holte sich dann noch den Sieg in der Klasse S 3. Eine Neuerung war die Verpflichtung des Streckensicherungsteams aus Annaburg. „Das nimmt eine Menge Konfliktpotential aus der Veranstaltung, wenn die Einweisung der Besucher rund läuft“, lobt er die Truppe.
Neuer Steinbruch
Die Manager der ITTM konnten in diesem Jahr einen neuen Partner gewinnen. „Die Prostein GmbH aus Elstra hat uns angeboten, dass wir in Zukunft immer einen ihrer 17 Steinbrüche nutzen können“, lobt Schoder die Zusammenarbeit. Ein Wermutstropfen bleibt dennoch bei dem Cheforganisator. „Viele ausländische Mannschaften konnten nicht anreisen. Gerade die französischen, niederländischen und polnischen Teams kamen nicht. Da merkt man schon die Auswirkungen der Finanzkrise“, bedauert er.
Fünf Wettbewerbe sind geplant
Im Mai 2014 wird wieder in der Kiesgrube Klieken bei Coswig der Auftakt der fünf Läufe zur Internationalen Truck Trial Meisterschaft stattfinden. Im Juni zieht der Rennzirkus dann in die Tschechische Republik zu einem Gastlauf um. Lauf Nummer drei ist noch nicht endgültig terminiert. Nach dem derzeitigen Stand der Dinge soll er aber im Burgenlandkreis stattfinden. Am letzten Augustwochenende brummen in Friedrichswalde bei Pirna die Motoren. Der letzte Lauf der Saison wird in den Oktober verschoben, um ein großes Event rund um den 40. Geburtstag des Steinbruchs in Elbingerode aufzuziehen. Das Team Dexter, Organisator und Mitausrichter der Veranstaltungen, ist in Oranienbaum ansässig und geht mit einem umgebauten Ford auf die Strecke. (ba)